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Türkei holt sich hart erkämpften Sieg

 

 Montreux, Schweiz. 2. Juni 2016. Die Titelverteidigerinnen aus der Türkei setzen sich in einer spannenden Partie gegen Brasiliens U23 mit 3:2 durch (25-19, 26-28, 20-25, 25-21, 15-12).

Das junge Team aus Brasilien zeigte sich am Anfang von seiner besten Seite, indem es gleich beim ersten Ball gegen ihre Kontrahentinnen vom Bosporus kunstvoll punktete. Die Türkinnen liessen sich aber nicht lange bitten und fanden rasch Lücken in der brasilianischen Verteidigung. Uslupehlivan und Baladin übernahmen die Führung in dieser Offensive und überflügelten damit ihre Gegnerinnen. Diese Strähne hielt jedoch nicht lange an, denn die Südamerikanerinnen konnten sich neu formieren und gewannen zwei Ballwechsel in Serie. Bei diesem Kräftemessen konnte keiner der Mannschaften einen genug grossen Vorsprung herausspielen. Die "Filenin Sultanlari", zu Deutsch "Sultaninnen des Netzes", waren jedoch leicht im Vorteil, da sie öfter schwierige Abnahmen in Chancen umwandeln konnten. Die Damen vom Bosporus kamen dennoch nur schwer an den brasilianischen Blocks vorbei. Den Ausschlag gaben schliesslich die flinken Manöver und eine fehlgeschlagene Finte ihrer Gegnerinnen. Der Satz endete so doch einigermassen deutlich mit 25-19 für die Türkei.

Im zweiten Satz sah es zunächst so aus, als hätten die aufgehenden Sternchen Brasiliens das Ruder herumgerissen. Ihre Gegnerinnen vom Mittelmeer blieben den U23-Weltmeisterinnen jedoch auf den Fersen, nicht zuletzt dank der Libero Dalbeler, die jeden auch noch so schwierigen Ball ium Spiel hielt. Mit perfekt einstudierten Spielzügen und einem Ace von Gabriele gelang es Brasilien, einen erheblichen Vorsprung zu erspielen und diesen bis in die Mitte des Satzes zu verteidigen. Angesichts der Vielfalt an Angriffen und der erstarkten Verteidigung ihrer Kontrahentinnen, taten sich die Türkinnen schwer damit, den Vorsprung zu verringern. Als die Damen vom Bosporus ihr Comeback hatten, schien der Punktevorsprung der Brasilianerinnen bereits zu gross. Doch die Südamerikanerinnen liessen nach, die Türkei schloss bei 23-23 auf, und es begann ein knappes Ringen um die letzten Punkte. Ein spannendes Hin und Her begann und endete mit 26-28 zu Gunsten Brasiliens.

Es blieb auch im nächsten Satz spannend: die Türkei konnte die ersten zwei Punkte holen, wurde aber von soliden brasilianischen Blocks aufgehalten. Mithilfe von raffinierten Finten vermochten es die Brasilianerinnen ihre Gegnerinnen in die Irre zu führen. Die Equipe von Ferhat Akbas holte dagegen mit technischer Finesse und makelloser Koordination auf und schaffte sogar einen Zweipunktevorsprung. Diesen hielten die Türkinnen aber nur kurz, da die die Südamerikanerinnen keineswegs aufgaben. Als es zum zweiten Mal so aussah, als würde die Türkei die Führung übernehmen, kamen ihnen die Angriffe der Brasilianerinnen in die Quere. Es blieb ein aufregendes Spektakel. Schliesslich gelang es der Mannschaft unter der Ägide von Wagner Luis Coppini Fernandez, besser bekannt als Wagão, nach einigen langen Ballwechseln den Satz mit 20-25 für sich zu entscheiden.

Es ging weiter mit dem vierten Satz, den die jungen Brasilianerinnen mit genauso viel Energie bestritten wie am Anfang. Für Aufregung sorgte ein Fehler der Südamerikanerinnen, der erfolgreich von der Gegenseite angefochten wurde. Obwohl auch die Türkinnen nicht vor Fehlpässen gefeit waren, konnten sie diesen anfänglichen Zweipunktevorsprung ausbauen. So gewannen die Schützlinge von Ferhat Akbas mit wilden Angriffen wieder die Oberhand. Der Gegendruck der Brasilianerinnen erwies sich nicht als stark genug, da die Türkei jeden Punkt der Mannschaft von Wagner Luis wieder zurückholen konnte. Der Punktevorsprung hatte sich so nach der Hälfte des Satzes verfestigt, und auch die flinken Angriffe der brasilianischen Mannschaft konnten nur wenig daran ändern. Der Out-Ball von Gabriele de Souza markierte das Ende des vierten Satzes, die Türkei gewann diesen mit 25-21.

Die Entscheidung fiel im letzten Satz. Das Spiel der Brasilianerinnen verlor langsam seine Explosionskraft. Schon vor dem ersten Timeout schafften es die Türkinnen, mit 5-1 einige Bälle über die brasilianische Verteidigung zu bringen. Doch auch die türkische Mannschaft konnte die Spannung nicht ewig aufrechterhalten, so dass den Brasilianerinnen bis zum zweiten Timeout mit 5-4 einige spektakuläre Smashs gelangen. Wie in den vorherigen Sätzen konnte sich anfänglich keine Mannschaft durchsetzen. Dem 10-8 zu Gunsten der Türkinnen wurde von der Challenge des brasilianischen Trainers ein Riegel vorgesetzt, dem wurde stattgegeben. Weil jedoch die Reaktionszeit der brasilianischen Repräsentantinnen abgenommmen hatte, war dies trotzdem kein Game-Changer. Beide Teams bewiesen ihre ungeheure Ausdauer. Diese Pattsituation dauerte noch etliche Runden fort, wurde aber schliesslich mit 15-12 zu Gunsten der Türkinnen aufgelöst.

Somit sichert sich die Türkei vorerst den zweiten Rang. Die amtierenden Titelverteidigerinnen müssen jedoch auf Schützenhilfe von den Brasilianerinnen hoffen, wenn sie den Sprung ins Halbfinale noch schaffen wollen. Diese treffen um 16.30 Uhr im letzten Gruppenspiel auf Belgien.

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