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Thailand entthront die Türkei

 

Montreux, Schweiz, 04. Juni 2016. Wir haben das Halbfinale erreicht und gleich das erste der beiden Spiele versprach eine Menge Spannung. Die Zuschauer, die für eine fantastische Atmosphäre in der Halle sorgten, wurden sicherlich nicht enttäuscht. Der Sieg ging nach einem Fünfsatzkrimi (25-22, 21-25, 25-18, 19-17) an Thailand, das von Ajcharaporns 22 Punkten angeführt wurden. Somit stehen sie im morgigen Finalspiel. Nicht ganz gereicht hat es für die Türkei. Nach einigen Hochs und der tollen Leistung von Uslupehlivan (21 Punkte/4 Blocks) wird man morgen im Spiel um Rang 3 zu sehen.
Durch den Sieg in der Gruppe A und die tolle Unterstützung ihrer Fans rechnete man auch heute mit einer guten Leistung von den Asiatinnen. Auf der anderen Seite stand das Team von Ferhat Akbas, das nach zwei Siegen und einer Niederlage als Zweitklassierte der Gruppe A das Halbfinale erreichen konnten.
Gleich in den ersten Ballwechseln wurde den Zuschauern klar gemacht, was sie vom ersten Halbfinale erwarten konnten. Über Winner bis hin zu tollen Annahmen, alles war vorhanden. Als man dachte eine der Mannschaften hätte Fahrt aufgenommen, wurde man Sekunden später gleich eines besseren belehrt. Das Team aus Asien hatte aber stets einen kleinen Vorteil von einem oder zwei Punkten. Nach einer missratenen Annahme der Türkei gewann Thailand den Satz mit 25-22.
Der zweite Satz ging in ähnlichem Stile weiter. Beide Teams machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Ab dem 4-4 nahm die Türkei das Spiel in die Hand und baute eine Führung auf (11-6). Auf die Reaktion liess sich lange warten. Beim Stand von 15-10 näherten sich die im Turnier noch ungeschlagenen Asiatinnen ihren Kontrahentinnen. Sie kamen bis auf zwei Punkte heran (21-19), dennoch war das nicht ausreichend, denn dem Team von Ferhat Akbas gelang es ihren Vorsprung zu verwalten und den Satz mit 25-21 ins Trockene zu bringen.
Alle erwarteten nun, dass der dritte Satz wieder ausgeglichen beginnen würde. Die Nummer 13 der Weltrangliste hielt nichts von dieser Idee und erkämpfte sich gleich eine 7-3 Führung. Einen grossen Anteil an diesem Vorsprung schien man auch den Zuschauern zu verdanken. Diese bewiesen mit frenetischen Anfeuerungsrufen, wieso die thailändische Mannschaft sich im Laufe der Montreux Volley Masters zu einem Publikumsliebling gemausert hat. Diese Extramotivation wurde von den Asiatinnen ausgenutzt und in eine 20-14 Führung umgemünzt. Schlussendlich rangen die Thailänderinnen die Türkinnen mit 25-18 nieder.
Kleine Bemerkung am Rande: Beim Stand von 23-17 fand eine kuriose Szene statt. Zuerst wurde der Punkt dem in Rot spielendem Team der Türkei zugesprochen. Dennoch verlangte ihr Trainer eine Challenge und der Punkt wurde im Nachhinein dem Team von Danai Sriwacharamaytakul zugeschrieben.
Im Gegensatz zu Satz Nummer drei, verlief der Vierte sehr ähnlich wie die ersten zwei. Wieder einmal konnte sich keines der Teams absetzen, bis die Sultaninnen dann doch noch aufs Gaspedal drückten und mit vier Punkte entwischten. Nach dem klar verlorenen dritten Satz, konterte man ebenfalls mit einer dominanten Performance. Sie gewannen mit 25-16 und erzwangen das Tie-Break.
Im Tie-Break angelangt, ging die türkische Domination weiter. Rasch erspielte man sich einen 6-1 Vorsprung heraus, aber wie üblich in diesem Match, starteten die Thailänderinnen einen Lauf und kamen tatsächlich wieder heran. Ab diesem Zeitpunkt war jeder Ballwechsel ein Highlight. Selbst nachdem sich die Türkinnen drei Matchbälle erarbeitet hatten, spielten die Asiatinnen souverän weiter und punkteten drei Mal hintereinander. Als neutraler Zuschauer fürchtete man bereits einen Einbruch der Halle. Beide Teams hätten es verdient ins Finale einzuziehen, aber an einer fast schon perfekt stehenden Mauer der Asiatinnen gab es kein Durchkommen. Die Mannschaft aus Thailand gewann ein wahres Volleyball-Spektakel mit 19-17.
Somit spielt morgen um 13 Uhr die Türkei um Rang drei und die Nationalmannschaft von Thailand steht um etwa 16 Uhr im Finale. Ihr Gegner wird im letzten Spiel des Tages entschieden, wo die Niederlande auf China trifft.

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