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Italien besiegt Titelverteidiger Brasilien in einem nervenzerreibenden Match

 

Montreux, Schweiz, 8. September 2018 - Was für eine Show! Titelverteidiger Brasilien und das aufstrebende Italien lieferten sich eine Zermürbungsschlacht, die bis ins Mark ging. Überraschend wurde Italien Herrin der Lage nach einem schlappen Start und bezwang Brasilien in vollen fünf Sätzen 3-2 (19-25, 25-18, 22-25, 25-17, 15-12).

Der erste Satz des Halbfinalspiels zwischen Brasilien und Italien fing unspektakulär an. Italien hatte in den ersten Paar Ballwechseln einige Anlaufprobleme, die es jedoch bald meisterte, und bis zum Stand 8-8 eine starke Form zeigte. Wie zu erwarten war, konnte Aussenangreiferin Rosamaria Montibeller mit wunderschönen Smashes entzücken, wodurch Brasilien sich ab der 8. Minute 10-8 in Führung spielen konnte. Spätestens bei 12-9 sah man, dass es Italien nicht mehr aus dem Loch schaffen konnte. Die brasilianische Verteidigungslinie um Gabriela Braga Guimaraes und Thaisa Daher de Menezes konnte ihre Schwachpunkte ausloten und sich mit stärkerer Präsenz hervortun. Einen Grossteil der italienischen Erfolge konnte Diagonalspielerin Paola Ogechi Egonu mit sehr grosser Effizienz verbuchen. Bei der 15-20 Marke (Brasilien führte) kam es zum Eklat, denn der Schiedsrichter schrieb den Italienerinnen einen kontroversen Fehlerpunkt gut. Für einen Moment sah es so aus, als könnte Italien das Ruder mittels hammerharter Blocks herumreissen - am Ende überzeugte Brasilien jedoch mit einem 25-19 am Ende des ersten Satzes.
 
Im zweiten Satz konnte man eine Entwicklung der italienischen Ballführung beobachten, die öfter Angriffe von hinten aus aufbaute, mit dem Ziel, Thaisa und Co. zu überflügeln. Der Wind hatte gedreht, und es war an den Anwärterinnen vom Mittelmeer, die gleichen Fehler nicht mehr zu machen. Trainer Davide Mazzanti liess sein Team um die brasilianische Defensive tänzeln. Unter anderem verdankte es eine Reihe von kritischen Punkten den flinken Reflexen der italienischen Libera Suelen Pinto, nebst dem 193cm grossen Superstar Paola Ogechi Egonu. Insgesamt kontrollierten die Italienerinnen das Spiel stärker als zuvor, was sich am Ende des Satzes mit 25-18 bezahlt machte.

Nach der Pause nahm das Spiel endlich Fahrt auf. Brasilien setzte auf eine ausgebaute Defensive, was sich bemerkbar machte. Nach den ersten fünf Minuten setzten sich die Amazoninnen über ihre italienischen Kontrahentinnen hinweg, indem sie einen stabilen Punkteunterschied zwischen ihnen aufbauten. Es war keine angenehme Runde für die Italienerinnen, die ob der brasilianischen Artillerie ins Schwitzen gerieten. Der dritte Satz endete 25-22 zugunsten Brasiliens.

Wenn der zweite Satz der Zenith der italienischen Leistungen gewesen sein sollte, so kristallisierte sich im vierten Satz rasch der brasilianische Gegenschlag aus. Brasilien lag inneralb der ersten Minute bereits 3-0 in Führung, da gelangen den Spielerinnen unter der Ägide von Davide Mazzanti zwei eher zufällige Treffer. Die Damen aus dem südlichen Nachbarland gaben jedoch keineswegs auf und holten bei der 9-9 Marke nicht nur auf, sondern rannten den Brasilianerinnen davon. Die Italienerinnen konnten das Tempo des Spiels zu ihren Gunsten steigern, was ihre Gegnerinnen wohl auf dem falschen Fuss erwischte. Dies gereichte den ersteren zum Erfolg im vierten Satz, mit Abschluss 25-17.

Im letzten Satz sahen die zahlreichen Fans der Seleçao geschockt mit an, wie ihre Lieblinge Rally nach Rally verloren. Trotz zahlreicher kräftiger Vorstösse von brasilianischer Seite vermochten die Titelverteidiger zunächst nicht, die italienische Nuss zu knacken. Satz und Match wurden erfolgreich von Italien 15-12 bestritten.

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