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Der Fall der Giganten: Was wir von Tag 2 gelernt haben, als die Außenseiter die Favoriten stürzten.

 

Montreux, Schweiz, 6. September 2018 - Dieser Mittwochnachmittag beim 33. Montreux Masters war von einigen großen Überraschungen geprägt. In der Tat wurden Brasilien (Titelverteidiger) und China (Weltranglistenerste) jeweils von Polen und Italien geschlagen, während Russland für die erste Teilnahme Kameruns den roten Teppich zertrampelte und die Afrikanische Meister in drei Sätzen schlug.

Aber was kann aus diesen drei Ergebnissen gelernt werden, wenn die zwei Gruppen ihre letzten beiden Spieltage betreten: Noch hat sich kein Team seinen Platz im Halbfinale gesichert.


Italien findet seinen Glücksstern

Nach der schönen Eröffnung des jungen Chinateam gegen die Schweiz wären sicher viele Italiener einer Meinung und hätten vielleicht sogar die optimistischsten alle Hoffnungen auf einen Sieg gegen die Bronzemedaillengewinner von 2017 verloren, besonders nach dem Debakel Italiens gegen die Türkei in einer mittelmäßigen Leistung am vergangenen Dienstag. Aber die Kritiker von Azzurine wären besser stumm geblieben, denn die Mannschaft von Davide Mazzanti zerstörte die Olympiasiegerinnen in einem rücksichtslosen 3: 0-Sieg (25-20, 25-13, 25-13).

Es ist klar, dass Italien nach diesem Sieg wieder mal das Talent der berühmten Paola Ogechi Egonu und seine 18 Punkte dankt, aber die ältere Lucia Bosetti war ebenfalls mit 10 Punkten sehr wichtig in diesem Spiel, und hat China keine Chance gegeben je ins Spiel zurückzukommen. Kapitän Cristina Chirichella und Ofelia Malinov haben auch eine eindrucksvolle Verteidigung gezeigt, sie haben nämlich insgesamt fünf Blockpunkte zusammen gemacht, dank dem konnte die italienische Block-Verteidigung den tödlichen Angriffen von China entgegenwirken. Wir werden uns jedoch vor allem daran erinnern, wie das Spiel der gesamten Mannschaft von den einzelnen Fehlern gereinigt wurde, die am Tag zuvor so teuer gegen die Türkei gekostet hatten. Azzurine haben nur elf Fehler im Spiel gegen China gemacht, während ihre gegner des Tages 22 gemacht haben. Mazzanti und seine Mannschaft müssen nun dieses Spielniveau für das letzte Gruppenspiel gegen die Schweiz an diesem Donnerstag beibehalten (06.09.18, 16:30 Uhr CET), ein Spiel, das sie ins Halbfinale führen könnte.

China enthüllt seine Schwächen gegen Italien, die ihre tödlichen Angriffe untergräbt

Cheftrainer An Jiajie wird sich in Vorbereitung auf das letzte Gruppenspiel gegen die Türkei viele Gedanken machen müssen, denn die zahlreiche fehler seines Teams haben ihn und seine Mannschaft sehr schwach aussehen lassen. Hu Mingyuan, eine einflussreiche Mittelblockerin im Eröffnungs Sieg, wurde erst nach neun Versuchen erfolgreich mit einem block gegen Paola Ogechi Egonu.

Angriffe der besten chinesischen Angreiferin des Spiels, Außenangreiferin Duan Fang (12 Punkte), konnten nur 9 Punkte von 26 Versuchen erzielen, während die Chinesen im Vergleich zu den zuvor gezeigten Leistungen blind schienen, wurde die Kreativität von Gong Xiangyu auch durch ein erbärmliches Ergebnis von 4 Punkten während des Spiels nicht gesehen. Liu Yanhan, eine andere große chinesische Punktmaschine des Eröffnungsspiels, hat nur 10 Punkte erzielt mit neun erfolgreichen Angriffe von 32. An Jiajie und sein Team müssen sich unbedingt mehr auf diese unwirksame Angriffe und ihre Verteidigung gegen die Türkei konzentrieren, damit sein Team seine volle Leistungsfähigkeit wiedererlangt und sein Niveau hält. Ein weiterer Fehltritt gegen die Türkei am Donnerstag (06.09.18, 18:45 Uhr MEZ) und die Chinesen können sich vorzeitig von einem Podestplatz verabschieden.

Das junge und talentierte Polen ist gereift

Letztes Jahr verpasste die Mannschaft von Jacek Nawrocki knapp die Chance, unter die ersten Drei zu kommen. Sie wurden auch dieses Jahr wieder eingeladen, dank des positiven Eindrucks, den sie in der Ausgabe 2017 gemacht haben, und sie haben dort, wo sie im ersten Spiel am Mittwoch beim 33. Montreux Masters aufgehört haben, richtig aufgegriffen. Nach einem langen Spiel mit ungewissem Ausgang gewannen sie gegen Brasilien, Gewinner der vorherigen Ausgabe.

Die 22-jährige Malwina Smarzek war mit einem sensationellen 31-Punkte-Score (inklusive 28 Angriffspunkte) der Katalysator für den Sieg, aber sie war nicht die einzige, die während des Spiels auflief. Drei ihrer Teamkollegen erzielten ebenfalls eine beeindruckende Einzelleistung. Die Außenangreiferin Julia Twardowska (# 23) erreichte 17 Punkte (fünf Blocks und drei Asse), während die Mittelblockerin Agnieszka Kakolewska und die Außenangreiferin Martyna Grajber auch zum Sieg beigetragen haben mit 14 (davon 4 Blocks) und 12 Punkte.

Die beeindruckenden Leistungen der Schlüssel Spielerinnen waren während des Spiels von größter Bedeutung, aber sie sind umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, dass die Vier-Sterne-Spieler des Teams 24 Jahre alt oder jünger sind. Da die jungen Talente von Polen, scheinbar ihr Talent unter den besten Volleyballspielern unter Beweis stellen, könnte Nawrocki im Women's Game für sein Land eine goldene Generation schaffen. Konsequenter Wille ist nun der Schlüssel für sie, da sie am Donnerstag (06.09.18. 21:15 Uhr MEZ) einen großen Schritt richtung Podest machen wollen, wenn sie gegen Kamerun antreten.


Ein weiterer langsamer Start für Brasilien

Brasilien ist keine Widerspenstigen bei diesem Turnier. Selbst nach der Goldmedaille im Jahr 2017 konnten sie nach einer frühen Niederlage gegen Deutschland nicht alle Gruppenspiele gewinnen, und obwohl sie am Dienstag in diesem Jahr gegen Russland einen Sieg einfahren konnten, werden sie wieder einmal nicht alle spiele gewinnen können. Nachdem sie gestern gegen Polen eine Niederlage einstecken mussten.

Trotz dieser Bananenschale erhält Brasilien einen Punkt, der durch einen Tie-Break gewonnen wurde und bleibt  immer noch an der Spitze von Pool B. Cheftrainer José Roberto Guimaraes steht jedoch immer noch vor dem Problem, dass seine Mannschaft langsam mit dem Spiel beginnt. Sie hatten in ihrem ersten Spiel gegen die Russen zu kämpfen, konnten aber sogar wenn sie nicht ie ganze Zeit geführt haben, schlussendlich gewinnen. Aber in 24 Stunden mehr als drei Sätze zweimal zu verhandeln, war für die Südamerikaner zu viel, da ihnen einfach die Luft ausging und es führte zu einem fünf Satz Verlust gegen eine frischere und jüngere polnische Seite.

Guimarães hat nach den anerkennenden Einzelleistungen von Rosamaria Montibeller und Drussyla Costa, die jeweils 16 Punkte erzielten, noch viel Grund zur Ermutigung. Doch sein Team muss seinen Killerinstinkt schnell wiederentdecken und schneller aus den Blöcken kommen, um nicht zu weiteren Niederlagen einstecken zu müssen. Mit Kamerun als nächster Gegner am Freitag (07.09.18. 21:15 Uhr MEZ) stehen, dennoch ihre Hoffnungen gut die letzten Vier zu erreichen. Die Brasilianerinnen sind sicher noch sehr lebendig und es wird interessant sein,zu sehen wie intensiv sie das Spiel nach einem Ruhetag beginnen.


Sbornaya springt zurück, eine Lernkurve für Kamerun

Trotz des ganzen Rummels um Kamerun als erste afrikanische Nation, die bei der Montreux Masters in ihrer 33. Ausgabe zu sehen war, war Vadim Pankovs Russland nicht in einer guten Laune und brach die Ankunftsparty mit einer professionellen Leistung ab, um die Debütanten mit 3: 0 zu bezwingen (25-15, 25-17, 25-13).

Russland wollte zeigen, dass sie aus der Erfahrung gelernt hatten. Am Tag zuvor waren si ja gegen Brasilien in Führung bevor sie, schlussedlich verloren haben.  Gestern waren sie aber nur selten über einen komfortablen Sieg beunruhigt. Gegen Nataliya Goncharova, eine von Russlands erfahrenen Köpfen, kam hier der größte Teil des Schadens, als sie 11 Punkte erzielte. Mittelblockerin Irina Zaryazko erzielte ebenfalls eine beeindruckende Leistung und erzielte zehn Punkte (sechs Angriffe, vier Blocks). Ihre Erfahrung war wichtig, um sicherzustellen, dass die Sbornaya dieses Mal das Spiel gewinnen werden. Damit liegen sie in Pool B an zweiter Stelle, einen Punkt hinter Spitzenreiter Brasilien mit ihrem letzten Spiel gegen Polen.

Die Neuankömmlinge Kamerun waren in ihrer ungewohnten Art dem Spiel gegen eine solche Opposition ausgesetzt, da sie nicht in der Lage waren, die Intensität der Russen während des gesamten Duells zu erreichen. Wenn es nach dem Gleichgewicht des Spiels geht, werden die diesjährigen Montreux Masters eine Lernkurve für die afrikanischen Champions sein. Sie werden sich sicher an einen neuen Standard anpassen müssen, aber die Anerkennung muss ihrer Einstellung und Sportlichkeit entsprechen, da sie den Hof in positiver Stimmung verlassen haben, begierig darauf, das Positive von der Erfahrung zu nehmen. Da Polen und Brasilien ihnen noch gegenüberstehen, bleibt noch viel zu lernen an der Schweizer Riviera.

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