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Fünf Dinge, die wir am Eröffnungstag der 33. Montreux Masters gelernt haben.

 

Montreux, Schweiz, 5. September 2018 - Das langersehnte Montreux Volley Master 2018 kehrten am Dienstag zurück, nachdem es aus dem Mai von der neuen volleyball Nations League verdrängt worden war.

Aber was haben wir aus den ersten Spielen der Gruppen A und B gelernt, deren Sieger bereits einen großen Schritt in Richtung Halbfinale gemacht haben?


1. Die chinesische Nummer Eins der Welt, nimmt das Turnier nicht auf die leichte Schulter.

Traditionell ist tritt ein sehr starkes chinesisches Team bei den Montreux Masters an. Die Nummer eins FIVB-Weltrangliste und amtierenden Olympiasiegerinnen wollen vor dem Beginn der Weltmeisterschaft einen Testlauf auf höchstmöglichem Niveau spielen und bewiesen ihre Stärke auch direkt im Auftaktspiel gegen die schweizer Gastgeberinnen. Aussenangreiferin Liu Yanhan und Gong Xiangyu liessen mit beeindruckenden Leistungen keinen Zuschauer daran Zweifeln, was das Ziel der Asiatinnen ist: Gold.

Eindruck hinterliess auch die Netzarbeit und das Defensivverhalten der 22-jährigen Hu Mingyuan, die ebenso wie Gao Yi bereits im letzten Jahr den Gastgeberinnen das Turnier vermiest hatte.

Mit der Fähigkeit den Ball immer wieder anders im Feld des Gegners unterzubringen, ließen die Chinesinen sowohl ihre Gegnerinnen, als auch die Halle durch das gesamte Spiel hindurch staunen. Sie sind jung, stark und wollen sich aus dem Turnier als Siegerinnen verlassen und es wäre keine Überraschung, wenn sie es bis auf das Podium schaffen würden in diesem Jahr.


2. Brasilien findet immer einen Weg zum Sieg

Ein Team wird nicht durch Einzelleistungen zum Siegerteam, sondern durch die Fähigkeit allen Gegnern zum Trotz, sich auch durch schwere Spiel zum Sieg zu kämpfen. Und genau dies schafften die Brasilianerinnen, in einem schweren Auftaktspiel in Gruppe B, gegen hochmotivierte Russinnen. Nach Schwierigkeiten im ersten Satz konnte sich das Team jedoch zurückkämpfen, das Spiel drehen um 3:1 seinen ersten Sieg einfahren.

Gabi und Rosamaria Montibeller ebneten den Südamerikanerinnen mit insgesamt 34 Punkten den Weg, um das russische Bollwerk zum Einsturz zu bringen. Letztendlich profitierte das Team aber von seiner Anpassungsfähigkeit, mit der es seinen Gegnerinnen die Energie nahm.

Im ersten Satz wirkten die Brasilianerinnen noch schockiert von der hohen Spielintensität, mit der die Russinnen starteten, fingen sich aber durch Taktwechsel und neue Herangehensweisen, wodurch Thaisa Menezes immer besser ins Spiel finden konnte. Die Nummer Vier der Weltrangliste triumphierte dank Disziplin, Kampfgeist und einigen individuellen Fehlern der noch jungen russischen Mannschaft. In diesem letzten Test vor den Weltmeisterschaften ist nun das große Ziel sich Selbstbewusstsein zu erarbeiten um in wenigen Wochen mit 100% Angriff auf den Titel nehmen zu können.


3. Unerfahrenheit erweist sich auch mit guter Leistung nicht zwingend als erfolgversprechend.

Die russische Mannschaft von Vadim Pankovs Sbornaya konnte den amtierenden Goldmedaillengewinnerinnen wenig Schaden zufügen. Viel Energie und hohe Intensität reichten lediglich aus um den Eröffnungssatz zu gewinnen. Die Nummer Fünf der Welt konnte dank starker Angriffs Leistungen von Nataliya Goncharova und Ksenia Parubets mithalten, sich aber nicht gegen die Brasilianerinnen behaupten.

Mit einer überraschend jungen Mannschaft waren die Russinnen in der Schweiz angereist, denn nur acht, der 22 Spielerinnen sind vor 1994 geboren. Doch auch, wenn die vor Energie nur so sprühenden Spielerinnen ohne Angst in das Turnier starten, bringt der geringe Altersdurchschnitt auch viel Unerfahrenheit mit sich. Dies war letztendlich der wunde Punkt im gestrigen Spiel der Russinnen, den die deutlich erfahreneren Südamerikanerinnen ausnutzten.

Gontscharowa und Parubets dämpften mit einer Reihe von Fehlern ihre eigenen individuellen Auftritte, Irina Voronkova musste sich durch ihre eigenen Fehlern geschlagen geben, und auch Natalia Krotkova hatte im letzten Satz geschlagen geben müssen. Insgesamt räumte die Mannschaft von Pankovs mit einzelnen Fehlern 28 Punkte ein. Eine Schwäche, die sie noch ausmerzen müssen, wenn sie die stärkeren Mannschaften ärgern und um einen Podiumsplatz kämpfen wollen. 


4. Guidetti verwandelt die Türkei mit der Kraft der Jugend

Der türkische Volleyball hat sich in den Händen des Chefcoach Guidetti verändert. Seit dem Gewinn der Montreux Masters vor drei Jahren, haben viele Schlüsselspielerinnen die Mannschaft verlassen, und nach der Übernahme von Giovanni Guidetti 2017, zunächst wenig zu feiern gehabt.

Erst durch das Vertrauen in die junge Spielergerneration seines Landes, schaffte es ihr Trainer das Selbstbewusstsein zurückzubringen und Bronze bei den Europameisterschaften 2017 und Silber in der Nations League in Nanjing zu gewinnen. Guidetti hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Formel als sein Erfolgsrezept in Montreux beizubehalten und will sie vor der bevorstehenden Weltmeisterschaft perfektionieren. Die Nachwuchstalente Hande Baladin und Zehra Gunes zeigten beide beeindruckende Leistungen, als die Türkei eine ähnlich junge italienische Mannschaft schlug.

Ähnlich wie die Russinnen, wurden auch die Türkinnen dazu gezwungen ihrer Unerfahrenheit Tribut zu zollen. Sie schlugen insgesamt 25 individuelle Fehler (Italien 20) und vor dem Showdown gegen die Nummer Eins der Welt China, hat Guidetti noch einige Schwächen auszumerzen, wenn sein Team mithalten können soll.


5. Egonu ist in bestechender Form, doch Mazzanti muss Probleme lösen, um Italien zum Erfolg führen zu können

Davide Mazzanti's italienisches Team, ist ein weiteres Team, das mit einer jungen Mannschaft nach Montreux gekommen ist. Nur drei einer 14-köpfigen Azzurra wurden vor 1994 geboren, die älteste, die Wing Spiker Serena Ortolani, ist mit 31 Jahren die älteste von ihnen. Die Kapitänin Cristina Chirichella ist erst 24 Jahre alt und auch wenn sie weniger Fehler im Spiel machten, als ihre türkischen Gegnerinnen, kamen sie in den entscheidenden Momenten zu spät. Statt die Türkinnen zu dominieren, stolperte das Team zu einer 0:3-Niederlage (18:25, 24:26, 21:25).

Die Italienerinnen haben es ihrem Nachwuchstalent (der 19-jährigen Oppositionellen Paola Ogechi Egonu) zu verdanken, dass sie lange mit den Türkinnen mithalten konnten.
Auch wenn sich ihr Beitrag als entscheidend für die Punkte der Italienerinnen erwiesen hat, müssen ihre Mannschaftskameraden ihr Spiel verbessern, und die einzelner Fehler verringern um auf dem Platz weiterhin mit der Konkurrenz Schritt halten zu können. 
Gegen die Chinesinnen muss das Team eine bessere Leistung auf den Court bringen, wenn es für seine Bemühungen eine Belohnung erhalten will. 

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