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Der Tag der Entscheidung in der Gruppe B: Fünf Dinge, auf die man sich am 4. Tag des Montreux Masters 2018 freuen kann

 

Montreux, Schweiz, 7. September 2018 - Angesichts des Resultate vom gestrigen 4. Tag des 33. Montreux Masters in der Gruppe A - in der die Türkei die Qualifikation auf sicher hat, die Schweiz dagegen sich nicht qualifizieren konnte -, blicken alle gespannt auf die Gruppe B. Russland und Polen treffen heute um 18:45 MEZ aufeinander, wobei der Gewinner in die nächste Runde aufsteigt. Als nächstes wird sich das brasilianische Team mit dem gleichen Einsatz an Kamerun messen.

Worauf können sich Fans an der Schweizer Riviera sowie aus aller Welt freuen an diesem 4. Turniertag, der wohl erneut neue Emotionen, neue Entwicklungen und neue Action bringen wird?

Russland und Polen kreuzen die Klingen - unter Höchsteinsatz

Ein noch schicksalhafteres Entscheidungsspiel, bei dem es um alles oder nichts geht, könnte es gar nicht sein.

Die Gleichung ist einfach: Polen treten mit fünf Punkten als Gruppenführer in den Ring, Russland rangiert mit zwei Punkten Unterschied auf dem 3. Platz der Gruppe. Ein Unentschieden würde den Polinnen die Qualifikation sichern, wohingegen die Russinnen keine andere Wahl haben, als ihre Gegner innerhalb von vier Sätzen zu überrumpeln. Eine polnische Niederlage würde jegliche Hoffnung auf einen Aufstieg in das Viertelfinale vernichten, es sei denn, Brasilien verlöre gegen Kamerun, ohne Punkte gutgeschrieben zu bekommen.

Ein Wettstreit um alles oder nichts und eine historisch gewachsene Rivalität ist es, was sich unter aller Augen da ausbreitet. Man kann mit Gewissheit sagen, dass dies das Spiel sein wird, das über den weiteren Verlauf der Gruppe B entscheidet - und deswegen am meisten leidenschaftliche Fans beider Parteien anziehen wird.

2. Die Offensive wird entscheiden

Die Trainer der jeweiligen Teams - Jacek Nawrocki für Polen und Vadim Pankov für Russland - werden spezielles Augenmerk auf ihre offensiven Spielerinnen legen müssen, um sich einen Sieg heute zu sichern.

Die Russinnen haben das Alter und somit die einhergehende Erfahrung auf ihrer Seite, bei einem Durchschnittsalter von 25 im Vergleich zu Polen mit 22 Jahren. Nicht nur das: Eine Russin, die 29-jährige Aussenangreiferin Nataliya Goncharova, führt die turnierinterne Punkteübersicht an (26 Angriffe, drei Blocks, ein individuelles Ass).

Einschliesslich Goncharova gibt es insgesamt fünf Sbornaya-Spielerinnen, deren Leistungsbilanz nach zwei Spielen im zweistelligen Bereich liegt: Irina Fetisova (19 Punkte), Kseniia Parubets (18 Punket), Irina Zaryazko (16 Punkte) und Irina Voronkova (13 Punkte). Ein vom Alter her sonst sehr ausgeglichenes Team, sind drei von diesen vieren unter 24 Jahren. Tatsächlich feiert Mittelverteidigerin Irina Fetisova heute ihren 24. Geburtstag. Sie wird entschlossen sein, daraus Energie zu schöpfen, um ihrer Mannschaft mit einer Meisterleistung den Aufstieg zu sichern.

Ein anderen Grund zur Aufregung haben Zuschauer wegen des Aufeinandertreffens zwischen Russlands Super-Fünf und des polnischen Angriffs-Quintetts. Die 22-jährige Diagonalspielerin Malwina Smarzek führt in der Punktestatistik mit 31 Punkten aus einem einzigen Spiel, welche sie stetig über fünf Sätze gegen Brasilien gesammelt hat, um danach im Spiel gegen Kamerun eine Auszeit zu bekommen. Mittelblockerin Agnieszka Kąkolewska hat sich sowohl als offensive Gefahr als auch als undurchdringbare Verteidigung profiliert - sieben Blocks, 14 Angriffe, insgesamt 25 Punkte. Nicht zuletzt konnten Martyna Grajber, Julia Twardowska und Martyna Lukasik für ihr Team jeweils 22, 21 und 15 Punkte verbuchen. Wessen Offensive nun mehr mit ihren Angriffen erreichen kann, wird den weiteren Verlauf des Turniers stark beeinflussen.

3. Leichtes Spiel für Brasilien

Da beide Rivalen der Seleçao in der Gruppe B sich heute gegenseitig bekämpfen werden, kann sich Brasilien darauf einstellen, in einseitigen Sätzen gegen die bisher sieglosen Kamerunerinnen in die nächste Runde aufsteigen zu können.

Nach einem fulminanten Start gegen Russland, unterlagen die Brasilianerinnen anschliessend knapp der polnischen Mannschaft. Dieses Mal tritt die Seleçao erneut aufs Feld, mit dem Ziel, dem Publikum vor Ort und zu Hause ein Spektakel sondergleichen zu liefern.

Dabei werden sie auf zahlreiche Offensivtalente aus ihrer Topauswahl zählen können, von denen sich fünf Spielerinnen Punktebilanzen im zweistelligen Bereich anhäufen konnten. Die kombinierte Punktzahl dieser Fünfertruppe, bestehend aus Gabriela ‘Gabi’ Guimaraes, Rosamaria Montibeller, Drussyla Costa, Fernanda ‘Fe Garay’ Rodrigues und Ana Carolina ‘Carol’ da Silva, beträgt monumentale 129 Punkte. Gabi und Rosamaria gehören zu den führenden Spielerinnen am diesjährigen Montreux Masters, zusammen mit Paola Ogechi Egonu der italienischen Mannschaft.

4. Die Türkei zielt auf die Pole-Position in der Gruppe A

Die Türkei unter der Ägide von Giovanni Guidetti mag zwar im Viertelfinale einen Platz auf sicher haben, doch der italienische Mentor wird auf eine eins-A Performance gegen die Schweizer Gastgeberinnen bestehen. Nicht nur, um als Gruppenführer abzuschliessen sondern auch Schwung, Form und Selbstvertrauen aufrechtzuerhalten. 

Da noch die Möglichkeit besteht, dass die Schweiz gewinnen könnte, wäre es naheliegend, dass Trainer Guidetti eine Demonstration der offensiven Fähigkeiten seines Teams geplant hat. Ebenso könnte er die Aussenspielerinnen rotieren lassen, um auch Neuzugängen eine Chance zur Profilierung zu bieten. Seine jüngeren Stars würden bestimmt die Gelegenheit beim Schopf packen, mit Hinblick auf das Halbfinale am Samstag einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ob die Schweizerinnen diese Situation zu ihrem Vorteil nutzen können, ist jedoch eine andere Frage. Das hängt unter anderem auch davon ab, wie Guidetti sein Team aufstellt - jedenfalls wird er wie üblich Höchstleistungen von ihnen erwarten.

5. Wird Kamerun mit einem Sieg aus dem Turnier scheiden können?

Die Kameruner Vertreterinnen sind an ihrem ersten Montreux Masters mit einer steilen Lernkurve konfrontiert, wobei man nur Positives über das Team von Trainer Jene Rene Bekono Akono sagen kann, welches mit einer positiven Einstellung gegenüber jeder Erfahrung glänzt.

In Tat und Wahrheit haben den Spielen, an denen sie beteiligt waren, eine Würze gegeben, die ohne sie nicht da gewesen wäre. Sie konnten sich mit Meisterspielerinnen opulente Ballwechsel liefern, und ihr Trio um Christelle Tchoudjang Nana, Laetitia Crescence Moma Bassoko, Stephanie Fotso Mogoung zeigten ihre eindrücklichen offensive Fähigkeiten mit jeweils 24, 19 und 16 Punkten. Neun Punkte gehen auf defensive Erfolge des Trios, was auch beweist, dass sie ebenso dem gegnerischen Ansturm standhalten können.

Titelverteidiger und Nummer 4 auf der Weltrangliste werden keine einfachen Gegner sein. Dennoch wird das kamerunische Team mit einer positiven Haltung und Entschlossenheit auf das Feld treten, was für ihre Spiele der letzten Tage charakteristisch gewesen ist.

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