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„Nach drei freien Tagen vermisse ich den Volleyball bereits“

 

Wenn man mit
Giovanni Guidetti, dem deutschen Nationaltrainer, über seine Lieblingssportart
spricht, spürt man sofort seine enorme Leidenschaft für den Sport. Wir haben
mit ihm über das Erfolgsrezept des deutschen Teams und seine Mentalität
gesprochen.


Guidetti ist schon
seit 2006 Head Coach der deutschen Nationalmannschaft und hat noch lange nicht
genug. Der Volleyball ist sein Leben. „Es macht mir unglaublich Spass jeden Tag
mit den jungen Spielerinnen zu arbeiten und daraus ein Team zu bilden, sei es
bei meinem Klub in der Türkei oder mit der deutschen Nationalmannschaft.“


Deutschland
überzeugte bisher mit kämpferischen Leistungen am 29. Montreux Volley Masters.
Dabei kommt die deutsche Mentalität gut zum Ausdruck: Der Glaube an den Sieg
ist immer da. „Wir geben nie auf, auch wenn wir weit zurückliegen, wollen wir
noch gewinnen“, sagt der aus Italien stammende Coach. Dies spricht für den
positiven Teamgeist und die Stimmung im, mit einigen jungen Talenten
gespickten, Team. „Ohne eine gute Atmosphäre im Team macht es keinen Spass“,
sagt dann auch Guidetti. Das deutsche Team glänzt hier in Montreux nicht durch
eine überragende Individualistin, sondern durch das gesamte Kollektiv. „Wir wollen
hart arbeiten, härter als die anderen Teams“, sagt der 41-jährige zu seiner
Philosophie.


Guidetti hat den
Spielerinnen einen speziellen Plan für die Saison aufgestellt. Für einmal
mussten sie gleich nach der Klub-Saison einrücken und erhielten keine Ferien.
Erst nach dem Montreux Volley Master und der European-League in Stuttgart
erhalten sie eine Pause von einem Monat. „Dort sollen sie keinen Ball anfassen
und den Kopf lüften. Nur die Fitness muss natürlich beibehalten werden, meint
Guidetti dazu.“ Denn schliesslich ist das grosse Ziel die FIVB
Weltmeisterschaft im Herbst in Italien.


Seit acht Jahren
arbeitet Guidetti mit der Nationalmannschaft und seit sechs Jahren mit dem
türkischen Klub Vakıfbank Spor Kulübü. Mit beiden Teams hat er seit Jahren
grossen Erfolg. So wurde er zum Beispiel mit dem deutschen Team 2013
Vize-Europameister und gewann neben der türkischen Meisterschaft mit Vakifbank
auch die FIVB Volleyball Women's Club World Championship in Zürich.


Ob er nach acht Jahren
Deutschland und sechs Jahren Türkei lieber Currywurst oder Döner Kebab habe,
fragten wir ihn zum Schluss. Zur Antwort gab der volleyballverrückte Coach ohne
zu zögern: „Pizza.“ Ein bisschen Italiener steckt also doch noch in diesem so
erfolgreichen und leidenschaftlichen Coach.

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